The Living Standards Award 2024 goes to … Österreichs Standardisierungsorganisation Austrian Standards kürt 10 Gamechangers Die Erfolgsgeschichte wiederholt sich. Auch heuer wieder bot das „Who is Who“ der heimischen Visionär:innen erneut Gelegenheit eines nachhaltigen Austausches innerhalb des Vienna Digital Festivals 4GAMECHANGERS. Drei Tage lang wird zu den Schwerpunkten „Digitalisierung & Medien“, „Female Power“, „Nachhaltigkeit“, „Entrepreneurship“, „Arbeitswelt & Bildung“ inspirierender Content getankt.  Der Living Standards Award, der heuer seinen 10. Geburtstag feiert, wurde bereits zum zweiten Mal im Rahmen des 4Gamechangers-Festivals vergeben.   Gamechanger Standard Austrian Standards ist stolz, inmitten dieses bekannten Festivals seinen innovativen Gewinner:innen eine entsprechende Bühne bieten zu können. Die österreichische Organisation für Standardisierung und Innovation zeichnet Unternehmen, Organisationen und Forschungsprojekte aus, die Standards aktiv entwickeln, erfolgreich anwenden oder in einem lernenden Umfeld weitertragen. „Unsere Preisträger:innen machen es vor, wie Standards deren Erfolg beflügeln. In unserer globalen, digitalen Welt sind Standards eine oft unterschätzte Ressource, denn sie können durch ihr komprimiertes Wissen Arbeitsprozesse erleichtern und dadurch Zeit sparen, denn mit anerkannten Lösungen in Form eines Standards muss das Rad nicht neu erfunden werden – also Effizienz auf kollektiver Ebene“, erläutert Valerie Höllinger, CEO und Managing Director Austrian Standards, die Bedeutung und Wirksamkeit der Standardisierung.   Living Standards Award mit neuer Kategorie „StandardsForEducation” Standards sind nicht nur Lösungen für aktuelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen, sondern erleichtern auch den Zugang zu neuen internationalen Märkten und sind Motor für Innovationen. Auch in der Bildung sind Standards als Praxiswissen essenziell. Dementsprechend wurde der begehrte Award erstmals in der neuen Kategorie „StandardsForEducation“ vergeben. Anton Ofner, Präsident Austrian Standards International, sieht in der neuen Kategorie ein wichtiges Zeichen: „In China wird Standardisierung als ein geopolitisches Instrument bewertet. Man hat erkannt, dass die Interoperabilität für die internationale Anschlussfähigkeit gerade für Exportländer enorm wichtig ist. Dementsprechend werden dort Universitätslehrgänge im Bereich der Standardisierung angeboten. In Österreich haben wir hier eindeutig Aufholbedarf. Standards müssen stärker in die Lehrpläne integriert werden!“   Living Standards Award 2024 – die zehn Preisträger:innen „Ganz besonders schön ist es, wenn ehemalige Preisträger:innen ihr Wort an frisch gekürte Gewinner:innen richten, so wie es Bürgermeister Michael Ludwig gemacht hat. Er selbst zählt zu den ersten Gewinnern des Living Standards Award, welcher 2015 erstmalig verliehen wurde.  Bürgermeister Micheal Ludwig, damals Wohnbaustadtrat, wurde für sein Projekt ‚Wiener Normenmanagement‘, dessen erklärtes Ziel es war, Standards mitzugestalten, um ein wirtschaftliches und sparsames Bauen zu erreichen, ausgezeichnet“, so Höllinger.   Link zur Videogalerie der Preisträger:innen  Link zu den Statements der Gratulant:innen O-Töne können ohne weitere Freigabeprozesse von Medienvertreter:innen gerne übernommen werden. Die Bildergalerie zum gestrigen Event finden Sie am Ende dieses Dokumentes.   #1 BergWind Energy | Kategorie Future Energy: Windenergielösungen für Skigebiete, Unternehmen und Landwirtschaft (Vöcklabruck, Oberösterreich)   BergWind Energy bietet maßgeschneiderte Windenergielösungen für Skigebiete, Unternehmen und Landwirtschaft an. Die Expertise des oberösterreichischen Start-ups erstreckt sich von der Standortanalyse bis hin zur Anlagenwartung, mit dem Ziel, nachhaltige Energieeffizienz und Umweltschutz zu fördern.   Der Nutzen: Die Skigebiete leiden spürbar unter dem Klimawandel. Mit BergWind Energy können Seilbahnturbinen bereits bestehende Infrastruktur nutzen, um so nachhaltigen Strom zu erzeugen und die CO2-Bilanz zu verbessern. Das erklärte Ziel ist, Seilbahnen außerhalb der Betriebszeit zu Seilbahnkraftwerken mittels Windturbinen aufzurüsten. Im Zuge der Entwicklung und der Risikoanalyse wurden viele Standards wie u.a. EN 13796-1 Safety requirements for cableway installations designed to carry persons herangezogen. BergWind Energy bietet ab 2024 auch Windturbinen für die Landwirtschaft und Gewerbe an.   #2 BirdShades Innovations GmbH | Kategorie Future Environment: Fensterfolie verhindert Vogel-Kollisionen (Graz, Steiermark)   BirdShades Innovations GmbH bietet eine transparente Fensterfolie mit spezieller Beschichtung an, welche Fensterflächen für Vögel sichtbar macht.Die Vision des Start-ups besteht darin, Vogel-Kollisionen mit Fenstern zu verhindern – die weltweit zweitgrößte durch den Menschen verursachte Bedrohung für Vögel.   Der Nutzen: Das Grazer Start-up hat eine transparente Vogelschutzfolie entwickelt, welche für das menschliche Auge unsichtbar ist, aber für Vögel sehr gut wahrnehmbar. Der spezielle selbstklebende Fensterfilm kann von professionellen Fensterfolieninstallateur:innen auf das Floatglas aufgebracht werden. Die Technologie wurde umfangreich von einem Team von Biolog:innen und Materialwissenschaftler:innen getestet. Folgende Normen kommen hier zur Anwendung: ÖNORM EN ISO 4892-1 & 4892-3 Plastics – Methods of exposure to laboratory light sources sowie ÖNORM EN 410 – Glass in building.   #3 CIRCE Biotechnologie GmbH | Kategorie Future Nutrition: Erzeugung von alternativen Proteinen mit Gasfermentation (Wien)   Das Wiener Unternehmen hat sich auf Alternative Proteine spezialisiert wie z. B. die Herstellung direkter Ersatzstoffe für tierische Futtermittel, insbesondere Fischmehl. Circe Biotechnologie meldete das erste Bioreaktor-Patent an. Der Prozess wurde kontinuierlich verfeinert, sodass heute ein interdisziplinäres Team einen optimierten Bioprozess für eine hohe Ertragsproduktivität entwickeln konnte.   Der Nutzen: CIRCE Biotechnology sieht in Gasfermentation eine neue Schlüsseltechnologie – weil damit zahlreich bereits bestehende Rest- und Abfallströme genutzt werden können.Gasförmiges Ausgangsmaterial wird dabei durch mikrobielle Umwandlung in ein bestimmtes Produkt wie Kraftstoffe oder Chemikalien umgewandelt. Das gasförmige Ausgangsmaterial entsteht z. B. bei flüssigen und feuchten biogenen Abfällen (Biogas) oder bei festen Biomasseabfällen (Synthesegas). Durch Überführen in die Gasphase werden saubere, gut definierte Ausgangsstoffe für den Fermentationsprozess erhalten. Bei dieser Produktentwicklung wurde folgender Standard ÖNORM EN 13432 Packaging – Requirements for packaging recoverable through composting and biodegradation berücksichtigt.   #4 Holloid GmbH | Kategorie Future Quality Assurance: Echtzeit-3D-Bildgebung zur Messung von Bakterien und Mikroplastik (Wien)   Das WienerStart-up HolloidGmbH ist spezialisiert auf holografische Bildgebung und Zytometrie. Die Vision ist es, die Vorteile von Hochgeschwindigkeits-3D-Bildgebung und optischer Charakterisierung am Markt zu etablieren, indem innovative Hardware und patentierte Softwarelösungen zur Erkennung, Identifizierung und Sortierung von Kolloiden, wie z.B. dispergierten Partikeln, Zellen und Mikroorganismen eingesetzt werden.   Der Nutzen: Das Projekt ermöglicht eine Echtzeit-Produktionsüberwachungslösung für die Pharma-, Chemie- und Lebensmittelbranche. Dadurch werden die Produktivitätsoptimierung, Qualitäts- und Kontaminationskontrolle sichergestellt und ein Frühwarnsystem zur Reduzierung von Ressourcenverschwendung bereitgestellt. Unter Verwendung folgender Standards ISO 24510 & 24511 Activities relating to drinking water and wastewater services Guidelines for the assessment and for the improvement of the service to users, ISO 22000 Food safety management und ISO/IEC 27000 Information technology Security techniques wird eine innovative Schlüsseltechnologie für aufstrebende Industrien in den Bereichen synthetischer Biologie, alternativer Proteinquellen und grüner Chemie geboten.   #5 Kompetenzzentrum Holz GmbH – Wood K plus | Kategorie Future Wood Industry: Nachhaltiger Klebstoff für die Holzindustrie (Linz, Oberösterreich)   Das Linzer Kompetenzzentrum Holz ist eine Forschungseinrichtung für Holz und verwandte nachwachsende Rohstoffe in Europa. Die Kernkompetenzen liegen in der Materialforschung und Prozesstechnologie entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von den Rohmaterialien bis zum fertigen Produkt. Dabei werden Methoden sowie Grundlagen erarbeitet und angewandte Forschung betrieben.   Der Nutzen: Der entwickelte, kohlenhydrat-basierte Klebstoff ist eine echte Alternative zu den derzeit am Markt angebotenen Bindemitteln, welche auf die Verwendung fossiler Basen, vor allem auf Harnstoff- und Formaldehyde-Klebstoffe zurückgreift.Das entwickelte Bindemittel besteht aus bis zu 85 Prozent nachwachsenden Rohstoffen und hat ein bis zu 55 Prozent geringeres Risiko für die menschliche Gesundheit.Das Bindemittel ist durch seine hohe Reaktivität ein wertvoller neuer Maßstab für die Bewertung der technischen Leistungsfähigkeit anderer biobasierter Klebstoffe. Die Produktentwicklung bezieht folgende Standards: ÖNORM EN 312 Particleboards, ÖNORM EN 622-1 Fibreboards und ISO 16000-3 Indoor air.   #6 MATR by Circularful GmbH | Kategorie Kategorie Future Circular Economy  Recyclebare Matratzen mit kreislauffähigem As-a-Service-Angebot (Wien)   Das WienerStart-up Circularful setzt sich mit MATR für die Vermeidung von Abfällen in der Matratzenindustrie ein. Das Ziel ist es, eine erstklassige und innovative Matratzenlösung in der europäischen Hotellerie und darüber hinaus zu verbreiten. Die Matratzen sind so hergestellt, dass kein Abfall anfällt und sich die Materialien zur industriellen Wiederverwendung bzw. zum natürlichen Abbau eignen.   Der Nutzen: Circularful GmbH bietet mit MATR zum einen eine hochwertige ökologische Matratzenlösung für die Hotelbranche und zum anderen ein erstklassiges Schlaferlebnis für Nutzer:innen an.MATR fördert die Abfallvermeidung und wird inklusive Lieferung, Rückgabe und Recycling angeboten. Durch das Rundumservice ergibt sich eine 50-prozentige CO2-Einsparung pro Matratze. In Zahlen bedeutet dies für Hotels Einsparungen von bis zu 350 Euro und 60 kg CO2 pro Matratze.   Die Matratzen werden mit grüner Energie unter Berücksichtigung folgender Standards: EN 597-1 & ÖNORM EN 597-2 Furniture – Assessment of the ignitability of mattresses and upholstered bed bases – Part 1: Ignition source smouldering cigarette & Part 2: Ignition source: match flame equivalent produziert und entsprechen sämtlichen Gesundheits- und Entflammbarkeitsstandards für Hotelmatratzen.   #7 XREye | Kategorie Future Simulating Vision: VR/AR-Tool zur Simulation von Sehbehinderungen (Wien)   Das Forschungsprojekt XREye, geleitet von Katharina Krösl von der TU Wien, vereint moderne VR-Plattformen, Eye-Tracking-Technologie und neuartige Sehsimulationstechniken, um ein End-to-End-Framework für die Simulation von Sehbehinderungen in eye-tracked Virtual und Augmented Reality zu schaffen. Die Innovation beruht auf interdisziplinärer Forschung und wurde von Katharina Krösl zusammen mit Augenärzt:innen entwickelt. XREye simuliert Sehbehinderungen in Virtual Reality und Augmented Reality.   Der Nutzen: XREye ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung und Bewertung von Standards für visuelle Leitsysteme, die Gestaltung von Gebäuden, öffentlichen Räumen oder Beleuchtungssystemen im Hinblick auf Barrierefreiheit. Hier wird eine einzigartige Perspektive geboten, welche die Wahrnehmung von Menschen mit Sehbehinderungen simuliert.Designer:innen und Architekt:innen wird die Möglichkeit geboten, sich denselben Herausforderungen auszusetzen, mit denen Menschen mit Sehbehinderungen täglich konfrontiert sind. Folgende Standards wurden bei der Produktentwicklung angewendet: ÖNORM EN 1838 Lighting applications – Emergency lighting, ISO 3864-1 Graphical symbols, ISO 13849 Safety of machinery – Safety-related parts of control systems und ÖNORM A 3012 Visual guiding system for public information.   #8 IMC Krems | Alfred Radauer | Kategorie StandardsForEducation: Standards in Bachelor- und Master-Studiengängen (Krems, Niederösterreich)   Das IMC Krems bietet Bachelor- und Master-Studiengänge sowie Lehrgänge in den Bereichen Wirtschaft, Digitalisierung & Technik, Health und Life Sciences an. Es besteht eine Verzahnung mit bezahlten Auftragsforschungsprojekten, deren Ergebnisse ebenfalls in den Unterricht einfließen. So wurde in Kooperation mit IMC Krems, Prof. Radauer als Lead Researcher und anderen internationalen Kooperationspartner:innen eine Studie zur Untersuchung von Erfolgsfaktoren der Normungsarbeit für die Europäische Kommission erstellt.   Der Nutzen: Die Kremser Bildungseinrichtung schafft so eine Sensibilisierung der Studierenden für das Thema Standards und Normungsarbeit. Aufbaumodule vertiefen das Wissen rund um Standards, welches am Ende der Ausbildung in einer Masterarbeit Anwendung findet. Zum Thema „Normen und Standards“ aus einer Managementsicht werden regelmäßig Masterarbeiten vergeben. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden zurück in die aktive Lehre transferiert. Konkrete Standards stehen per se nicht im Vordergrund.   #9 HTL Linzer Technikum | Rainer Baumschlager | Kategorie StandardsForEducation: Standards im Unterricht für Informatik, Maschinenbau und Mechatronik (Linz, Oberösterreich)   Die HTL Paul Hahn Straße – Linzer Technikum, kurz LiTec, ist eine Höhere Technische Lehranstalt in Linz und mit etwa 1500 Schüler:innen und 200 Lehrenden eine der größten Schulen Österreichs. Die Schule wurde 1971 gegründet.   Der Nutzen: Herr Baumschlager bindet Normen im Unterricht ein und schafft somit Sensibilisierung für Standards bei seinen Schüler:innen. Dabei nützt er IEC 60617 Graphische Symbole für Schaltpläne. Nach Angaben der Linzer Bildungseinrichtung können Schüler:innen nach einem entsprechenden Hinweis nachempfinden, weshalb die Anwendung von Normen Sinn macht.   #10 FH Wien der WKW | Melanie Klinger | Kategorie StandardsForEducation: Standards in der Masterarbeit (Wien)   Melanie Klinger reichte ihre Masterarbeit „Die ÖNORMEN A 4000 und M 5930 versus ständige Rechtsprechung undaktueller Gesetzeslage im Wohnungseigentum“ ein.   Der Nutzen: Die vorliegende Abschlussarbeit befasst sich in einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Rechtsprechungen, gesetzlichen Bestimmungen und ÖNORMEN. In diesem gesetzten Rahmen wurden Verbesserungs- und Ergänzungsvorschläge entsprechend der aktuellen Gesetzeslage bzw. aktuellen Rechtsprechung erarbeitet. Die veröffentlichten Ergebnisse finden Berücksichtigung in der Lehre sowie im beruflichen Alltag von Abrechnungsnormen.   Auf folgende Standards wurde Bezug genommen: ÖNORM M 5930 Heizkostenabrechnung ÖNORM A 4000 Abrechnung von Bewirtschaftungskosten von Gebäuden mit Miet- und Eigentumsobjekten.   Druckfähige Fotos sind in der Fotogalerie zum Download verfügbar: https://www.apa-fotoservice.at/galerie/37030 Fotocredits: APA / Krisztian Juhasz   Rückfragen & Kontakt: Mirjana Verena Mully Head of Communications +43 1 213 00-301 +43 676 897124301 m.mully@austrian-standards.at   Über Austrian Standards Austrian Standards ist die österreichische Organisation für Standardisierung & Innovation und Teil eines internationalen Netzwerks in 167 Ländern. Wesentliches Ziel: dabei zu unterstützen, Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, mehr Innovationen zu ermöglichen und die Wettbewerbs- und Exportfähigkeit der österreichischen und europäischen Wirtschaft zu steigern. Entwickelt werden Standards von Fachleuten aus der Praxis in europäischer & internationaler Kooperation. Allein in Österreich sind dies mehr als 4.700 Expertinnen und Experten aus rund 2.800 unterschiedlichen Organisationen, Disziplinen und Branchen (Wirtschaft, Forschung, Verwaltung und NGOs). Austrian Standards vernetzt diese Expertinnen und Experten und bietet durch die Mitgliedschaft bei internationalen Standardisierungs-Organisationen wie ISO, CEN und ETSI-Zugang zu einem weltweiten Netzwerk. Mit digitalen Lösungen bietet Austrian Standards auch einen einfachen Zugang zu Standards aus aller Welt. Fachbücher, Kongresse und Seminare unterstützen die praktische Anwendung; Zertifizierungen bestätigen die Übereinstimmung mit Standards. Austrian Standards hat rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. www.austrian-standards.at