23.06.2025

Wer Standards setzt, gestaltet Zukunft

Wie Standards strategisch für eine erfolgreiche Wirtschaft von morgen eingesetzt werden können
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Bei der Vollversammlung am 17. Juni 2025 von Austrian Standards International zogen Präsident Anton Ofner und Valerie Höllinger, CEO Austrian Standards, für die österreichische Standardisierungsorganisation Bilanz für das Jahr 2024. Im Anschluss daran fand Mario Holzner, wiiw-Geschäftsführer, treffende Worte zu Europas strategischer Rolle für die Wirtschaft von morgen.

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Austrian Standards ist die österreichische Standardisierungsorganisation und managt das Schwarmwissen von 4.860 Expertinnen und Experten, die von 2.880 Organisationen aus unterschiedlichen Disziplinen und Branchen entsendet werden. Diese Expertinnen und Experten tauschen sich in Standardisierungsgremien aus und schaffen gemeinsam getragene Lösungen für unterschiedliche Herausforderungen unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Einheitliche Standards sind entscheidend, um die Kompatibilität, Sicherheit und Effizienz von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen nachhaltig zu sichern.
 
Austrian Standards als Gateway für Österreich
Austrian Standards ist im weltweiten Standardisierungsgeschehen über sein starkes internationales und europäisches Netzwerk (ISO, CEN) hochaktiv. So ist sichergestellt, dass Österreichs Stimme in der Welt der Standardisierung gut gehört wird. 2024 gab es insgesamt 779 internationale Komitees bei ISO und auf europäischer Ebene bei CEN 345 technische Komitees. Davon führte Austrian Standards 2024 insgesamt 25 Sekretariate bei ISO und 34 Sekretariate bei CEN. Darüber hinaus ist es dank der internationalen Vernetzung möglich, dass heimische Fachleute in rund 90 % der internationalen und 100 % der europäischen Komitees mitarbeiten und weltweite Standards mitgestalten. Mehr Daten und Fakten finden sich im Tätigkeitsbericht
 
Standardisierung als Orientierungsrahmen im KI-Zeitalter
In einer Zeit, in der technologische Entwicklungen unsere Arbeits- und Lebenswelt tiefgreifend verändern, braucht es klare Rahmenbedingungen, die Innovationen in geordnete Bahnen lenken und gesellschaftliches Vertrauen sichern. Präsident Anton Ofner unterstrich in seiner Rede die strategische Rolle von Standards im geopolitischen Kontext und ging dabei besonders auf den Umgang mit künstlicher Intelligenz einStandards gewinnen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz weiterhin an strategischer Bedeutung – sowohl für den fairen Zugang zu Märkten als auch für das Vertrauen in technologische Entwicklungen. Gleichzeitig wird KI auch die Art und Weise, wie Normen entstehen, nachhaltig verändern. Entscheidend bleibt für uns: Künstliche Intelligenz soll dem Menschen dienen.“
 
Europas strategische Rolle für die Wirtschaft von morgen
Das wissenschaftliche Fundament der Debatte über Verschiebungen im globalen Miteinander lieferte Mario Holzner, Executive Director des renommierten Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) und Experte für europäische Wirtschaftspolitik, in seiner Keynote im Anschluss an die Vollversammlung. In den letzten Jahren beschäftigte er sich zunehmend mit Fragen zu Infrastruktur-Investitionen in Europa. Unter dem Titel „Globale Turbulenzen meistern: Europas strategische Rolle für die Wirtschaft von morgen“ beleuchtete Holzner, wie geopolitische Dynamiken künftig auch die Normungsarbeit beeinflussen werden. „Dort wo Handelspartner ein ähnlich hohes Ausmaß an Regulatorik aufweisen, führt dies zu mehr Handel. Sieht man Standards als Teil der Regulatorik, sind sie ein entscheidender Hebel: Technische Standards fördern nicht nur Innovation und Sicherheit, sondern stärken auch den Handel durch regulatorische Konvergenz  genau das braucht Europa jetzt mehr denn je. Denn globale Unsicherheit ist schlecht für das Wachstum – wirtschaftlich wie politisch. Europa muss in dieser Phase der geopolitischen Umbrüche seine strategische Rolle neu definieren und aktiv gestalten“, so Mario Holzner.
 
Standards als Schlüssel zu fairen Handelsbeziehungen
Die von Donald Trump eingesetzten Strafzölle sind ein zentrales Instrument der Außenwirtschaftspolitik der USA. Doch jenseits der medial präsenten Zollspiralen zeigt sich eine leise, aber wirkungsvolle Alternative: Standards. Standards regeln weit mehr als nur Maße oder Sicherheitsvorgaben – sie definieren, wie Produkte Zugang zu internationalen Märkten erhalten und wie globaler Handel reibungslos funktioniert. Gerade angesichts protektionistischer Maßnahmen wie z.B. Zölle zeigen sie ihr strategisches Potenzial als stabilisierende und zukunftsorientierte Alternative. „Standards sind die leise Kraft des globalen Handels“, erklärt Valerie Höllinger, CEO Austrian Standards. „Im Gegensatz zu Zöllen, die phasenweise Märkte abschotten können, fördern Standards die langfristige Kooperation und Wettbewerbsfähigkeit. Die aktuelle geopolitische Lage zeigt: Wer Standards setzt, gestaltet Märkte. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sind Standards nicht nur Lösungsempfehlungen, sondern ein wichtiger strategischer Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität.“

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Fotocredit © APA/Fotograf Roland Rudolph
 
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Über Austrian Standards
Austrian Standards ist die österreichische Organisation für Standardisierung & Innovation und Teil eines internationalen Netzwerks in 167 Ländern. Wesentliches Ziel: dabei zu unterstützen, Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, mehr Innovationen zu ermöglichen und die Wettbewerbs- und Exportfähigkeit der österreichischen und europäischen Wirtschaft zu steigern. Entwickelt werden Standards von Fachleuten aus der Praxis in europäischer & internationaler Kooperation. Allein in Österreich sind dies mehr als 4.800 Expertinnen und Experten aus rund 2.800 unterschiedlichen Organisationen, Disziplinen und Branchen (Wirtschaft, Forschung, Verwaltung und NGOs). Austrian Standards vernetzt diese Expertinnen und Experten und bietet durch die Mitgliedschaft bei internationalen Standardisierungs-Organisationen wie ISO, CEN und ETSI Zugang zu einem weltweiten Netzwerk. Mit digitalen Lösungen bietet Austrian Standards auch einen einfachen Zugang zu Standards aus aller Welt. Fachbücher, Kongresse und Seminare unterstützen die praktische Anwendung; Zertifizierungen bestätigen die Übereinstimmung mit Standards. Austrian Standards hat rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wurde mit equalitA, dem Gütesiegel für innerbetriebliche Frauenförderung, ausgezeichnet. www.austrian-standards.at
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Bilder (1)

v.li.n.re. Mario Holzner, Valerie Höllinger, Anton Ofner
2 835 x 1 944 © © APA/Roland Rudolph